Zur Periode:
244 Tage wären für einen Kohlenstoff-Mira tatsächlich sehr kurz. Bei der Amplitude könnte man BI aber auch als SRA klassifizieren, und dann geht es wieder. Aus meiner Erfahrung mit Kohlenstoffsternen heraus würde ich folgende Tendenzen geben. Miras haben Perioden über 300 Tage. Bei SRA-Sternen kommen Perioden herunter auf 150 Tage vor, dann aber mit sehr kleinen Amplituden, sonst eher über 250 Tage. Für SRB-Sterne gilt in etwa das Gleiche. Interessanterweise zeigen LB-Sterne bei den Kohlenstoffsternen - wenn sie aktiv sind - einen sehr regelmäßigen Lichtwechsel der meistens über 300 Tagen liegt (im nächsten RB werde ich drei Kurven zeigen). BI Sct kann man zwanglos in dieses Schema einfügen.
Man sollte aber noch sagen, dass die "klassische" Einteilung, wie oben dargestellt, heute sehr kritisiert wird, so dass es z.B. keine echten SRA-Sterne gibt. Ich werde darüber im nächsten RB etwas schreiben.
Symmetrie:
M. Dahm schreibt, die "symmetrische Lichtkurve ist ein weiteres Indiz für die Kohlenstoffnatur von BI Sct." (RB 3/00; S.106)
Dies kann ich nun nicht nachvollziehen, da Kohlenstoffsterne alles bieten. Von extremer Symmetrie, über extreme Wellen bis hin zu sekundären Maxima und natürlich auch sehr variablen Lichtkurven (auch dies wird Thema von noch folgenden Darstellungen meiner Programmsterne sein). Dabei ist wichtig, dass nicht etwa die Länge der Periode eine Aussage zulässt wie bei den "normalen" Miras, d.h. bei kurzen Perioden Symmetrie, bei langen Perioden Wellen (sehr verkürzt). So zeigt KL Cyg mit einer Periode von 526 Tagen einen sehr symmetrischen Lichtwechsel, von einer Welle nichts zu sehen! Trotzdem möchte ich den Artikel mit einer Lichtkurve von AO Lac beenden, einem Mira-Stern mit P=300d. Man betrachte den ersten Kurventeil im Vergleich zur Kurve von BI Sct.
Peter Maurer
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