Als Brief erreichte mich der folgende Rundbrief-Beitrag, den man nicht umarbeiten muss, da Stil und Aussage völlig verloren gingen. Einfügungen der Redaktion: Wolfgang Kriebel ist eigentlich Eruptiven-Beobachter!
"Im neuen BAV Rundbrief schreibst Du auf Seite 16 unter anderem: "...einfach einmal nebenbei nach ß Lyr in den Himmel schauen, um das Auge zu erproben...". Ich denke mir, dieses Objekt ist Dir irgendwie ans Herz gewachsen - oder irre ich mich da? Auch an einen Artikel von Dir kann ich mich erinnern - hieß der nicht "ß-Lyr-Beobachtungen machen Spaß"? Und das kann ich nur bestätigen! Das macht wirklich Spaß - auch die Auswertung, besonders das Aufzeichnen der einzelnen Beobachtungspunkte.
Da kommt dann schön langsam zutage, was man so zusammenbeobachtet hat. Spannend!
Zur Information habe ich mal meine Lichtkurve beigelegt, als reine "Punktelichtkurve", mit Excel erstellt. Das Original mit der Auswertung auf Millimeterpapier habe ich Herrn Hübscher schon zugeschickt.
Mit etwas (zuviel?) Phantasie kann ich allerhand in meine Lichtkurve hineininterpretieren; auch wenn das Hauptminimum etwas chaotisch aussieht:
Natürlich darf man diese Aussagen nicht auf die Goldwaage legen, aber es macht eben auch Spaß, ein bisschen herumzuspekulieren. Auch da kann ich mich schwach an einen Rundbriefartikel erinnern, der dieses Thema (Lichtkurve von ß Lyr) schon einmal aufgriff. Klar - es ist eine visuell erstellte Lichtkurve und die oben aufgeführten Punkte sind reine Spekulation, ich bleibe da schon auf dem Boden der Realität und weiß, wo die visuelle Beobachtung ihre Grenzen hat. Eine lichtelektrische Lichtkurve zum Vergleichen kenne ich nicht. Lichtelektrische Lichtkurve von M. Fernandes im BAV Rundbrief 2/1984 S. 96. Besonders die Schätzungen im Abstieg zum Hauptminimum und im Hauptminimum selbst gefallen mir ganz und gar nicht! Aber eigentlich will ich bei diesen Beobachtungen in erster Linie wissen, was ich mit bloßem Auge machen kann und was dabei herauskommt. Spannung ist natürlich auch dabei! Alle Beobachtungen auch im Hauptminimum unter 4 mag sind mit dem Auge erzielt, was auf einen dunklen Himmel hindeutet.
Dieses Jahr will ich mal Delta Cep probieren, scheint aber schwieriger als ß Lyr zu sein - jedenfalls deutet ein erstes "Probeschauen" darauf hin. Eta Aql ist mir schon recht gut mit dem bloßen Auge gelungen, den würde ich als durchaus gut beobachtbar bezeichnen. Außerdem für dieses Jahr auf meinem Kleinstprogramm: W Vir. Da interessiert mich besonders, inwieweit die charakteristische Lichtkurve dieses Objektes visuell erkennbar ist. Bisher habe ich vier Schätzungen vorgenommen - aber: Wenige und sehr ungünstig gelegene Vergleichssterne versprechen große Stufenwerte. Vielleicht kommen auch zu wenig Schätzungen zusammen - mal abwarten.
Ach ja, nochmals ß Lyr: B-R gegen die nagelneuen Elemente im 2002er-Circular: ca. -4 Std. Das Minimum habe ich nicht symmetrisch ausgewertet, erschien mir sinnlos, denn bei diesem Punkte-Wirrwarr wäre da auswertungsmäßig kaum eine größere Genauigkeit zu erzielen.
So, nun wäre ich eigentlich fertig im Text - habe aber dafür ein "Layoutproblem", mit einer schlecht gefüllten Seite... "< Nun etwas mehr war es nach Abschrift und statt Briefformat in Rundbrief-Form doch>.
Wolfgang Kriebel, Buchfeldweg 4, 84072 Osterwaal/AU; Tel. / Fax 08752136