RV CrB und RZ Cep - Lichtkurven-Ableitungen
Ich möchte hier nur ein paar Anmerkungen machen und mich dabei auf Gisela Maintz, Rundbrief 2001/4, S. 157 mit RV CrB beziehen. Vor allem möchte ich die (O-C)-Diagramme beider Sterne mit Doppelmaxima zeigen. Dabei ist eine Einheit auf der X-Achse jeweils 1000 Tage, auf der Y-Achse 0.01 Tage. Bei beiden Sternen lässt sich auf der Y-Achse kaum etwas ablesen, so dicht ist die Skala gezeichnet. Die (O-C)-Werte übersteigen 6 Perioden! Beide Sterne sind auch während der Weltkriege genügend beobachtet worden, erst unsere Generation scheint da Lücken zu hinterlassen. Wegen dieser Lücken ist besonders bei RV CrB das Zählen der Perioden unsicher geworden. Beide Sterne wurden erst in den letzten 1000 Tagen wieder genügend beobachtet.
Ich bin überzeugt, dass sich ein solches (O-C)-Diagramm in Zukunft als sehr wertvoll für theoretische Modelle erweisen wird. Heute schreit gerade niemand danach... Leider liegen nur für ganz wenige RR-Lyrae-Sterne derart gute Beobachtungsreihen vor.
RZ Cep und RV CrB sind für ihre Lichtkurve "mit Ohren", jedenfalls mit zwei Maxima, bekannt. Da ich aber einmal gelesen habe, dass manche RR-Lyrae-Sterne "einen Buckel im Anstieg haben" würde ich dazu neigen, das rechte Maximum als das Wahre zu betrachten. Da ich annehme, dass beide Sterne mit CCDs weiter beobachtet werden, könnten wir die einzelnen Messungen sammeln und nach einigen Jahren auswerten. Das rechte Maximum müsste stabiler als das linke sein.
Wie überhaupt ein Maximum zu bestimmen sei, habe ich schon einmal mit H. Achterberg diskutiert, ohne zu einem Schluss zu gelangen. Ich möchte aber auf die beiden (O-C)-Diagramme verweisen und behaupten, dass sie interessant sind, auch wenn jedem einzelnen Maximum eine recht große Unsicherheit anhängt.
Früher wurden auch Minima von RR-Lyrae-Sternen publiziert; denn manche Beobachter halten den steilen Anstieg als vorteilhaftesten Zeitpunkt. In der Literatur sind seit 100 Jahren vorwiegend Maxima publiziert und so sollten wir weiter Maxima beobachten. Auch wenn sie mühsam und bei den betrachteten Sternen nicht sehr genau zu bestimmen sind. Anderenfalls hinterlasen wir unseren Nachfolgern nicht nur Beobachtungslücken, sondern ein großes Durcheinander.
Anton Paschke
Redaktion:
Die separate Minimumsbestimmung und Veröffentlichung wäre allerdings wohl auch noch eine Lösung?
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