Die vergangenen Monate zeigten wieder zahlreiche Novae und auch eine helle Supernova. Die Supernova SN2005cs in der Galaxie M51 wurde von dem deutschen Amateurastronomen Wolfgang Kloehr (Schweinfurt) entdeckt. Herzlichen Glückwunsch! Seine Entdeckungsgeschichte ist an anderer Stelle in diesem Rundbrief zu lesen.
Seit Ende Mai ''lebt'' das VSNET wieder, nachdem es am 14. November des vergangenen Jahres den Betrieb eingestellt hatte: Die Homepage ist erreichbar, wenn auch mit dem Stand aus dem Jahr 2002 und noch ohne neue Pflege. Auch mehrere Mailinglisten wurden wieder angeschaltet (vsnet-campaign, vsnet-chat, vsnet-obs und vsnet-outburst). Allerdings machten die Betreiber den gleichen Fehler, der damals zur Abschaltung des VSNET führte. Alle ehemaligen Abonnenten sind automatisch in die neuen Mailingslisten aufgenommen und gleich in den ersten Tagen mit zahllosen Mails zugeschüttet worden. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.
G. Pojmanski entdeckte die Nova an den Koordinaten 17h49m24.57s -12°59'59.2'' (JD 2000.0) mit einer Helligkeit von 11.8 mag am 21.März und 12.7 mag am 27.März. Auf Platten des Digitized Sky Survey von 1982 mit einer Grenzhelligkeit von 19.5 mag war an dieser Stelle kein Stern zu sehen. Aus der BAV gelangen Hans-Günter Diederich und Wolfgang Kriebel jeweils eine Beobachtung.
HS 0417+7445 = 1RXS J042332.8+745300
Der einzige bisher beobachtete Ausbruch dieses Kandidaten eines UGSU-Sterns wurde von Boris Gaensicke am 13. Januar 2001 gemeldet. Die damals gemessene Orbitalperiode betrug etwa 104 Minuten. Superbuckel konnten verfolgt werden mit relativ großer Unsicherheit in der Periode. Die genauen Koordinaten des Sterns lauten 04h23m32.88s +74°52'49.6'' (JD 2000.0), seine Harvard Designation ist 0411+74, die AAVSO wünscht Beobachtungsmeldungen unter dem Namen RXSJ042332. Der aktuelle Ausbruch begann Anfang April und zeigte keine eindeutigen Superbuckel. In der BAV wurde der Ausbruch nicht verfolgt.
Am 4.Juli zeigte sich eine Nova im Sternbild des Schützen an der Position 18h17.9m -30°27' (JD 2000.0) und damit zu südlich für unsere Mitglieder. Die Helligkeit betrug bei der Entdeckung 8 mag und fiel mit t3 = 15 Tage zunächst sehr schnell ab. Ende Juli lag der Stern noch bei 10-11 mag.
Die Supernova SN2005cs in M51 wurde an der Position 13h29m52.85s +47°10'36.3'' (JD 2000.0) mit 13 mag am 30.Juni entdeckt. Dies erfolgte durch den deutschen Amateurastronomen Wolfgang Kloehr (Schweinfurt).
Auf zwei Tage älteren Aufnahmen von Herrn Kloehr war die Supernova ebenfalls zu sehen, und zwar bei 16 mag. Der Stern blieb bis Ende Juli heller als 14 mag und war damit ein beliebtes Ziel für viele Beobachter und Deep-Sky-Fotografen.
Der Stern ASAS 190512+0514.2 = V1663 Aql zeigte sich als Nova mit einer Maximalhelligkeit von 11.2 mag im Visuellen am 11.Juni. Seine Koordinaten lauten 19h05m12.50s +05°14'12.0'' (JD 2000.0). Die Lichtkurve fiel mit t3 = 25 Tage zügig ab (siehe Abb. 1). Aus der BAV verfolgten die folgenden Beobachter den Stern: Günther Krisch (9), Wolfgang Kriebel (7), Harald Marx (1), Wolfgang Quester (3) und Frank Vohla (1).
Von diesem Stern wurde zuletzt in Rundbrief 3/2004 berichtet, als der hellste Ausbruch seit November 2000 begann. Inzwischen ist die Helligkeit wieder auf 10 mag gefallen (siehe Abb. 2).
Der Stern des Typs RCRB wurde zwischen 1993 und 1997 intensiv von den BAV Mitgliedern Jochen Pietz, Lasse-Teist Jensen und Peter Maurer verfolgt. Wie in Abbildung 3 zu erkennen ist, zeigt DY Per ständig Aktivitäten und beginnt neue Helligkeitsabfälle nur kurze Zeit nach der Rückkehr zur Maximalhelligkeit von 10.6 mag.
Im November 2003 begann eine aktive Phase, die den Stern im Oktober 2004 bis auf 15.5 mag führte. Seitdem steigt die Lichtkurve stetig an und wird bei Erscheinen dieses Rundbriefs 12.0 mag erreichen. BAV Beobachter können nun auch mit kleineren Instrumenten und mit Hilfe der Aufsuchkarte aus Abbildung 4 die Rückkehr zum Maximum verfolgen und dann regelmäßig prüfen, wie lange es bis zum nächsten Ereignis dauert. Diese Phase muß nur ein paar Wochen, kann aber auch ein Jahr dauern.
DY Per liegt nur wenige Grad vom Doppelsternhaufen χ und h Persei entfernt und ist damit das ganze Jahr über beobachtbar.